8. Hamburger Symposium Geographie: Biogeographie und Biodiversität

8. Hamburger Symposium Geographie: Biogeographie und Biodiversität

Wissenschaftliche Planung der Veranstaltung: Prof. Dr. Udo Schickhoff – Institut für Geographie, Universität Hamburg

 

Vor dem Hintergrund gegenwärtiger und zukünftiger Klima- und Umweltveränderungen kommt der Biogeographie eine ständig wachsende Bedeutung zu. Sie ist auf dem Weg zu einer ‚big science‘, gekennzeichnet durch zunehmend integrative und komplexe Forschungsansätze und -methoden, in immer größerem Umfang verfügbare Datensätze und Programme sowie durch interdisziplinäre Kooperationen. Ein aktuelles und hochdiverses Themenfeld der Biogeographie ist die Biodiversitätsforschung. Biodiversität umfasst die Vielfalt des Lebens auf der Erde. Sie bedeutet jedoch mehr als nur Artenvielfalt und schließt auch die Diversität der Gene, der Ökosysteme sowie die Diversität der Wechselwirkungen zwischen Arten und Ökosystemen ein. Der Verlust an Biodiversität – wir befinden uns gegenwärtig im sechsten Massenaussterben der Erdgeschichte – stellt eine zentrale Herausforderung für die Menschheit dar. Mit dem Aussterben von Tier- und Pflanzenarten gehen nicht nur Erbgut und artspezifische Merkmale verloren, sondern der Rückgang von Biodiversität beeinträchtigt meist auch die Ökosystemdienstleistungen, die für das Leben der Menschen von existenzieller Bedeutung sind. Eine Beschleunigung des Artensterbens wird durch den Klimawandel befürchtet, gleichzeitig gehen Möglichkeiten verloren, sich an zukünftige Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Im Mittelpunkt des diesjährigen ‚Hamburger Symposiums Geographie‘ stehen aktuelle Fragen der Biodiversitätsforschung, die in den Vorträgen zur Bedeutung von Biodiversität und zu Raummustern und Veränderungsprozessen in Insel-, Tiefsee- und Hochgebirgslebensräumen sowie in den Trockengebieten Afrikas thematisiert werden. Dabei soll – auch im Hinblick auf neue Unterrichtsinhalte – aufgezeigt werden, dass Biodiversitätsforschung heute weit mehr ist als akademische Inventarisierung, sondern darüber hinaus Grundlagen für planerische und politische Entscheidungen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen bereitstellen kann. Abgerundet wird das Symposium am Samstag mit einer Exkursion durch die Ökozonen der Erde in den tropischen Gewächshäusern von Planten un Blomen.

 
Programm, Freitag, 20. November 2015
08:30 Uhr Registrierung
09:00 Uhr Grußworte
Prof. Dr. Susanne Rupp, Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Universität Hamburg
Prof. Dr. Josef Keuffer, Direktor, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg
09:15 Uhr Begrüßung und Einführung Biogeographie und Biodiversität
Prof. Dr. Udo Schickhoff, Universität Hamburg
Gerd Vetter, LI Hamburg, BSB Hamburg
09:30 Uhr Biodiversität und Funktionalität – Gewährleistung ökologischer Dienstleistungen durch die Vielfalt der Natur
Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein, Universität Bayreuth
10:30 Uhr Kaffeepause
11:00 Uhr Marine Biodiversität – Die Tiefsee im Fokus
Prof. Dr. Angelika Brandt & Dr. Torben Riehl, Universität Hamburg
12:00 Uhr Inseln als Modelle für Evolution – Zusammenleben und Schutz von Biodiversität
Prof. Dr. Jörg Ganzhorn, Universität Hamburg
13:00 Uhr Mittagspause
14:00 Uhr Vielfalt in Wüsten? – Biodiversität in Trockengebieten Afrikas
Dr. Jens Oldeland, Universität Hamburg
15:00 Uhr Kaffeepause
15:30 Uhr Hochgebirge: Hotspots der Biodiversität im globalen Wandel
Prof. Dr. Udo Schickhoff, Universität Hamburg
16:30 Uhr Biogeographie und Biodiversität im Unterricht
Gerd Vetter, LI Hamburg
17:00 Uhr Ende

 

Programm, Samstag, 21. November 2015
09:00 Uhr Exkursion: Ökozonen der Erde
Dr. Jan Wehberg, Geographische Gesellschaft Hamburg
Führung durch die tropischen Gewächshäuser in Planten un Blomen mit einer Einleitung in die Exkursionsdidaktik, einem illustrierenden Rundgang durch die dargestellten Ökozonen und einer  abschließenden Diskussionsrunde über Möglichkeiten  zur Umsetzung im Unterricht.
Die Exkursion thematisiert an konkreten Beispielen, wie Schülerinnen und Schüler für unterschiedliche Ökozonen der Erde sensibilisiert und welche spezifischen Probleme der Biodiversität in den unterschiedlichen Ökozonen adressiert werden können. Ziel ist es, eine direkte Umsetzung für den Unterricht gemeinsam zu erarbeiten.
11:30 Uhr Abschlussdiskussion
Gerd Vetter, LI Hamburg, BSB Hamburg
Prof. Dr. Beate Ratter, Universität Hamburg
12.00 Uhr Ende der Veranstaltung

 

 

Anmeldung und Teilnahme

Anmeldeschluss: 31.10.2015

Die Anmeldung erfolgt nach Eingang des Teilnahmebeitrages in Höhe von 12,-€ auf das unten angegebene Konto:

Deutsche Bundesbank Hamburg
IBAN                                DE19 2000 0000 0020 0015 33
BIC                                  MARKDEF1200
Empfänger                     Behörde für Schule und Berufsbildung
Verwendungszweck     2331000000350 GeoSym15 und Name des/der Teilnehmer_in

Hamburger Lehrkräfte bitte auch unter TIS-Nr.: 1514G1501 anmelden

Ort Universität Hamburg – Edmund-Siemers-Allee 1 – Gebäude WEST-Flügel, Raum 221 – 20146 Hamburg
 
 

Den Flyer mit weiteren Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

Große Exkursion: GALICIEN – Natur und Kultur zwischen Douro und „Strand der Kathedralen“

GALICIEN – Natur und Kultur zwischen Douro und „Strand der Kathedralen“

Prof. Dr. Frank N. Nagel

Route im Überblick: Porto (Lufthansa-Flug von Hamburg) – Vila Real (Palácio de Mateus) – Chaves – Las Médulas – Lugo – Ribadeo (Praia das Catedrais) – A Coruña – Cabo Fisterra (Costa da Morte) – Santiago de Compostela – Cangas – Nationalpark Illas Cies (Islas Atlánticas) – Baiona – Tui – Laias Calderia – Montforte de Lemos – Cañón de Sil – Nationalpark Peneda- Gerês (Portugal) – Porto (Rückflug nach Hamburg)

Die Exkursion beginnt in Porto mit einem Rundgang durch die malerische Altstadt ( UNESCO Weltkulturerbe) und einer “Sechs Brücken-Schiffsfahrt” auf dem Douro, gefolgt von einem Besuch des berühmten Weingutes Mateus bei Vila Real. Themenschwerpunkte im weiteren Verlauf sind die zahlreichen geologisch bedingten Thermalquellen in Nordportugal und Galicien (Pedras Salgadas, Chaves, Laias Caldarias), z.T. seit Römerzeiten bekannt. Die ehemaligen Goldminen von Las Medulas, die begehbare Stadtmauer von Lugo und das Wahrzeichen von A Coruña, der Leuchtturm „Torre de Hercules“ (alle Standorte Weltkulturerbe) gehen ebenfalls auf die Römer zurück. Das keltische (Castro de Viladonga) und abendländische Erbe (Pilgerwege nach Santiago de Compostela und das Zentrum der Pilgerstadt, ebenfalls Weltkulturerbe) spielen im nationalen galicischen Bewusstsein und in der Kulturlandschaft eine bedeutende Rolle. Die häufig stürmischen (und schon von daher wahrlich atemberaubenden) Küsten wechseln zwischen morphologisch äußerst eindrucksvollen Steilküsten mit Höhlen und Torbögen (galicisch: Praia das Catedrais oder das Augas Santas) im Norden, der Todesküste (Costa da Morte) im Nordwesten und den klimatisch freundlicheren Rias Baixas im Südwesten Galiciens. Hier gibt es zahlreiche ausgedehnte Strände und Sommer-Badetourismus, den Anbau erlesener Weißweine und viele landestypische Lokale, in denen Pulpo und insbesondere Muscheln aus der vorgelagerten intensiven Muschelzucht mit ihren künstlichen Inseln (Bateas – Schiffstour mit Erläuterung und Kostproben) serviert werden. Von Cangas aus werden als Tagestour per Schiff die so gut wie unbewohnten Nationalpark-Inseln Illas Cies angesteuert. Die dortige Playa de Rodas wurde im Jahre 2007 zum schönsten Strand der Welt gekürt. Über Baiona, Tui und Ourense geht es nach Montforte de Lemos, wo am Fluß Sil eine weitere Bootstour unternommen wird (großartiger Canyon mit terrassierter Weinbaulandschaft, Denominación Ribeira Sacra). Über den portugiesischen Penede-Gerês Nationalpark und den ländlichen, interessanten Grenzort Lindoso geht es zurück nach Porto.

Termin: 19.05. – 02.06. 2016 (Anmeldeschluss 15.12. 2015)

Kosten: pro Person € 2.200,– /EZ-Zuschlag € 400,–.

Leistungen: Hin-und Rückflug nach Porto, Busfahrt, Schiffsfahrten, Besichtigungen, Übernachtung im DZ mit Frühstück und Abendessen.

Anmeldung: über Frau Wichers, Geographische Gesellschaft Hamburg, Tel: 040/4101714, E-Mail: ggh@geographie-hamburg.de
Aus organisatorischen Gründen bitten wir um möglichst frühzeitige Anmeldung unter Nennung des Exkursionstermins (vereinfacht Exk. 1) und damit einhergehend um eine Anzahlung in Höhe von € 450,– (Rückzahlung bei Nichtzustandekommen).

Bankverbindung
Konto: Prof. Dr. Frank N. Nagel
Commerzbank Hamburg
IBAN: DE41 2008 0000 0402 5659 00

Mit der Anmeldebestätigung erhalten Sie weitere Informationen, auch über die Termine zur Restzahlung in 2016.

Die Exkursion wird zusammen mit der Freien Lauenburgischen Akademie für Wissenschaft und Kultur e.V., Wentorf, durchgeführt.

1157. Sitzung: Der Kampf um Land im Anthropozän und die Rolle der Umweltethik

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Landwirtschaft und Ernährung

Prof. Dr. Konrad Ott, Universität Kiel

Der Kampf um Land im Anthropozän und die Rolle der Umweltethik

 
28.01.2016

Seit Jahrzehnten wird vor der zunehmenden Knappheit an fruchtbarem Land gewarnt. Dennoch wurde viel zu wenig getan, um die Landnutzung nachhaltig zu regulieren. Mittlerweile nehmen die Konflikte um Landnutzung weltweit zu, von denen auch der Naturschutz betroffen ist. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Situation, zeigt relevante Trends und Szenarien auf und fragt, welche Orientierungsleistungen der Ethik, der Nachhaltigkeitstheorie und der Gerechtigkeitsidee erfolgversprechend sind.

Ort Geomatikum, Hörsaal 1, Bundesstr. 55, 20146 Hamburg.
Zeit 18 Uhr bis 19.00, bzw. 19.30 Uhr.

Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen!
Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr.

1156. Sitzung: Urban Gardening als Thema einer gastrosophischen Stadtgeographie

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Landwirtschaft und Ernährung

Prof. Dr. habil. Harald Lemke, Internationales Forum Gastrosophie

Urban Gardening als Thema einer gastrosophischen Stadtgeographie

14.01.2016

Ein neues Gespenst geht um: die kultivierte Liebe zum Gemüse, eine urbane Landlust in Gestalt des politischen Gärtnerns. Ausgerechnet Städter sind dabei, die Landwirtschaft und den Eigenanbau von lustigem Gemüse neu zu entdecken. Wissen die neuen Stadtwirte von der Rebellion der Landwirte in der so genannten Dritten Welt? Nach wie vor sind bäuerliche Kleinproduzenten, Landarbeiterinnen und ländliche Entwicklung kein beliebtes Thema der städtischen Öffentlichkeit. Das könnte sich in Zukunft ändern. Und zwar mithilfe der Präsenz der urbanen Nachbarschafts- und Gemeinschaftsgärten. Denn die ›commonistische‹ Eigenproduktion
von nachhaltigen, biodiversen und demokratischen Lebensmitteln ist eine der politischsten Aktivitäten der Gegenkultur. Sie setzt inmitten des städtischen Lebens eine permanente Demonstration und Revolution für einen anderen Umgang mit Essen in Szene: Das ›Avant-Gardening‹ führt allen vor, wie leicht stadtgestaltende, polis-basierte Arbeit sein kann und wie einfach die Kultur eines ethisch guten Essens funktioniert.

Der Vortrag von Dr. Marit Rosol, Universität Frankfurt am Main, „Vom Lande in der Stadt: Urban Gardening“ muss leider entfallen. Wir freuen uns mit Harald Lemke einen lokalen Akteur für die Abendgestaltung gewonnen zu haben.

Ort Geomatikum, Hörsaal 1, Bundesstr. 55, 20146 Hamburg.
Zeit 18 Uhr bis 19.00, bzw. 19.30 Uhr.

Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen!
Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr.

1155. Sitzung: Wissen, wo’s herkommt: Transparenz und Moral der Herkunft von Fleisch und anderen Lebensmitteln

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Landwirtschaft und Ernährung

Prof. Dr. Ulrich Ermann, Universität Graz

Wissen, wo’s herkommt: Transparenz und Moral der Herkunft von Fleisch und anderen Lebensmitteln

 
03.12.2015

Ob etwas im moralischen Sinn ein „gutes“ Essen ist, wird häufig mit der Herkunft des Essens bzw. seiner Vorprodukte in Verbindung gebracht. Kritische Konsumentinnen und Konsumenten legen Wert darauf zu wissen, wo die Lebensmittel herkommen, die sie kaufen und essen. Doch was bedeutet das konkret? Was hat die Herkunft mit der Qualität und mit der moralischen Bewertung zu tun? Was ist eine „gute“ und was eine „schlechte“ Herkunft? Und wie wird die vielfach eingeforderte „Transparenz“ erzielt? Der Vortrag geht diesen Fragen anhand konkreter Beispiele nach, wobei der Schwerpunkt auf in deutschen und österreichischen Supermärkten erhältlichen Lebensmitteln und insbesondere Fleisch- und Wurstwaren liegt. Es werden verschiedene Formen der „Transparenz“ und der Herstellung von Verbindungen zwischen Fleischkonsum und der Haltung und Schlachtung von Tieren betrachtet, darunter diverse Kennzeichnungssysteme (Labels, Zertifikate), „Gläserne Fabriken“ und „Erlebnis-Touren“. Vor diesem Hintergrund werden auch grundsätzliche Fragen zum Mensch-Tier-Verhältnis sowie zum Massenkonsum und zur industriellen Massenproduktion und
ihren Alternativen aufgeworfen.

Ort Geomatikum, Hörsaal 1, Bundesstr. 55, 20146 Hamburg.
Zeit 18 Uhr bis 19.00, bzw. 19.30 Uhr.

Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen!
Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr.

1154. Sitzung: Nach der Reform ist vor der Reform: die Entwicklung der gemeinsamen Agrarpolitik der EU

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Landwirtschaft und Ernährung

Prof. Dr. Peter Weingarten, Thünen-Institut Braunschweig

Nach der Reform ist vor der Reform: die Entwicklung der gemeinsamen Agrarpolitik der EU

 
19.11.2015

Die Agrarpolitik wurde in den letzten Jahrzehnten grundlegend reformiert: von einer einkommensorientierten und marktverzerrenden Agrarpreispolitik hin zu einer wettbewerbsorientierten Politik mit direkten, Flächengebundenen Einkommenstransfers und Maßnahmen zur Förderung ländlicher Räume. Die jüngste Reform, die gerade umgesetzt wird, soll die Agrarpolitik grüner und gerechter machen. 2017 will die EU die Agrarpolitik einer Überprüfung unterziehen. Wie ist die jüngste Agrarreform aus wissenschaftlicher Sicht zu beurteilen und wie geht es weiter mit der Agrarpolitik?

Ort Geomatikum, Hörsaal 1, Bundesstr. 55, 20146 Hamburg.
Zeit 18 Uhr bis 19.00, bzw. 19.30 Uhr.

Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen!
Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr.

1153. Sitzung: Strukturprobleme der Landwirtschaft in Nordostdeutschland

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Landwirtschaft und Ernährung

Prof. Dr. Helmut Klüter, Universität Greifswald

Strukturprobleme der Landwirtschaft in Nordostdeutschland

 
05.11.2015

Die Landwirtschaft im Nordosten ist durch Betriebe geprägt, die im Durchschnitt mehr als sechsmal größer als die westdeutschen sind. Dahinter steht eine neofeudale Besitzverteilung: Eine geringe Zahl von Betrieben mit mehr als 1.000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche steht einer weit größeren Zahl von Klein- und Kleinstbetrieben gegenüber. Auch die Viehwirtschaft ist zu über 90% der Bestände von agrarindustriellen Großbetrieben geprägt. Sie zahlen Löhne, die zu den niedrigsten in Deutschland gehören und investieren vergleichsweise wenig. Das hat drastische Auswirkungen auf ihr Produktionsspektrum und auf die Entwicklung ländlicher Räume. Die städtische Nachfrage nach hochwertigen Lebensmitteln wird von der Agrarindustrie
kaum berücksichtigt. Damit sind Kollisionen mit der ökologischen Landwirtschaft, mit dem Tourismus und anderen Wirtschaftsbereichen vorprogrammiert. Diese Entwicklung soll nachgezeichnet und in ihren Folgen für das zukünftige Verhältnis von Stadt und Land analysiert werden.

Ort Geomatikum, Hörsaal 1, Bundesstr. 55, 20146 Hamburg.
Zeit 18 Uhr bis 19.00, bzw. 19.30 Uhr.

Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen!
Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr.

1152. Sitzung: Tierra, justicia y libertad: Unrecht, Empörung und neue soziale Bewegungen im ländlichen Raum Lateinamerikas

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Landwirtschaft und Ernährung

Prof. Dr. Florian Dünckmann, Universität Kiel

Tierra, justicia y libertad: Unrecht, Empörung und neue soziale Bewegungen im ländlichen Raum Lateinamerikas

 
22.10.2015

Der Vortrag thematisiert die enge Verbindung von Landbesitz und politischer Macht in Lateinamerika. Viele Muster der sozialen Ungleichheit und Ausbeutung haben ihren Ursprung in kolonialen Strukturen, die sich über die Jahrhunderte seit der Unabhängigkeit immer wieder reproduziert haben. In den letzten Jahren sind allerdings viele neue soziale Bewegungen entstanden, die dieses post-koloniale Unrecht in Frage stellen
und aufbrechen wollen. Wenn diese Gruppen mit Forderungen nach einer Landreform auftreten, dann geht es dabei nicht allein um eine Umverteilung des Landeigentums, sondern immer auch um grundsätzliche Fragen der Gerechtigkeit, der Anerkennung und der politischen Teilhabe.

Ort Geomatikum, Hörsaal 1, Bundesstr. 55, 20146 Hamburg.
Zeit 18 Uhr bis 19.00, bzw. 19.30 Uhr.

Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen!
Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr.

KinoTipps

KinoTipps – Oktober 2015

Empire Me, Magie der Moore, Landraub

 

Empire Me

Viele verbinden mit dem Wort Utopie eine Menge Schönes: Freiheit, Glückseligkeit, Gerechtigkeit, Frieden, praktizierte Solidarität und vieles mehr. Dazu gehört allerdings auch ein Gegensatz, welcher erklärt, warum wir so viele ultimative Worte beim Gedanken an Utopie finden: Unmöglich, Träumerei, ferne Zukunft, realitätsferner Idealismus.
Doch ist das so? Schließt der Wunsch nach einer gelebten Utopie wirklich diese Ideale aus? Und wer hat das überhaupt schon einmal versucht?
Das sind genau die Fragen, denen der Film „Empire Me“ nachgeht, indem er eine Handvoll „Microstates“ besucht. Diese unabhängigen Staaten sind alle grundverschieden, doch haben sie alle ein gemeinsames Ziel: Es anders zu machen. Gelebte Utopie eben.     Homepage zum Film/TRAILER

Wann   Mittwoch, 07.10.2015 ab 20 Uhr
Wo      H4, Geomatikum, Bundestrasse 55, 20146 HH.

Willkommen sind natürlich wie immer nicht nur Studierende, sondern alle, die Lust haben.

 

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Magie der Moore

In spektakulären Bildern stellt MAGIE DER MOORE einen der bekanntesten heimischen Lebensräume vor. In fünf Jahren Drehzeit schuf Regisseur Jan Haft ein schillerndes Kaleidoskop einer einzigartigen Flora und Fauna und zeigt ein sensibles Ökosystem, das es zu schützen gilt. Dabei kam modernste Kameratechnik zum Einsatz: Zeitlupenaufnahmen machen die schnellsten Bewegungsabläufe im Moor sichtbar. Zeitraffer erlauben dem Zuschauer einen neuen Blick auf scheinbar regungslose Pflanzen und präsentieren in faszinierenden Farbwechseln die Schönheit des Lebensraums Moor. Flugaufnahmen zeigen, wie sich Moore wie Inseln in unsere Kulturlandschaft einfügen und Makroaufnahmen werfen einen Blick auf die kleinsten Moorbewohner und ihre spannenden Geschichten. Zudem erfährt der Zuschauer, dass Moore gigantische CO2-Speicher und elementar für unser Klima sind.     HOMEPAGE zum FILM, Abaton/TRAILER

Wann   11.-16.10.2015 um 15 Uhr
Wo       Abaton-Kino Hamburg, Allendeplatz 3 /Ecke Grindelhof, 20146 HH

 

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Landraub

Ackerland wird immer wertvoller und seltener. Jedes Jahr gehen etwa 12 Millionen Hektar Agrarfläche durch Versiegelung verloren. Nach der Finanzkrise 2008 hat das globale Finanzkapital die Äcker der Welt als Geschäftsfeld entdeckt. Mit dem Landraub wollen die Reichsten der Welt sich Zugriff auf die wichtigste Ressource dieser Welt sichern. Statt Bauern bestimmen dann Profitinteressen über die Böden. Wenn wir den Raubzug nicht verhindern, werden unsere Lebensgrundlagen zerstört.
LANDRAUB portraitiert die Investoren und ihre Opfer. Ihr Selbstbild könnte unterschiedlicher nicht sein. Die einen sprechen von gesundem Wirtschaften, Sicherung der Nahrungsversorgung und Wohlstand für alle. Die anderen erzählen von Vertreibung, Versklavung und vom Verlust der wirtschaftlichen Grundlagen.
LANDRAUB erzählt in großen Bildern von den Folgen. Die Böden werden für GPS-gesteuerte Maschinen im großen Stil eingeebnet, der Verbrauch an Wasser, Chemie und Energie ist in der Agrarindustrie enorm. Für jede eingesetzte Energieeinheit können bei der industriellen Landwirtschaft nur drei Energieeinheiten geerntet werden, bei der kleinbäuerlichen dagegen sieben mal mehr – 23 Energieeinheiten. […]     HOMEPAGE zum FILM, Abaton/TRAILER

Wann     Start: 08.10.2015 – Fester Termin im Abaton: 18.10.2015 um 13 Uhr
Wo        Abaton-Kino Hamburg, Allendeplatz 3 /Ecke Grindelhof, 20146 HH

Digitale Reise in die Welt des Bodens

Digitale Reise in die Welt des Bodens

Senator Kerstan eröffnete am 28. 09. neuen Bodenlehrpfad Boberg

 

Hamburg hat zwei neue Bodenlehrpfade bekommen. Einmalig in Deutschland: Spaziergänger und Interessierte können auf den Pfaden in der Bille-Siedlung und im Naturschutzgebiet Boberger Niederung die Geheimnisse der Urzeit mit der Technik der Neuzeit erkunden. Per Smartphone sind alle Geschichten und Fakten über QR-Codes im Gelände abrufbar. Umweltsenator Senator Jens Kerstan eröffnete am 28.09.2015 die Bodenlehrpfade.

An 18 Stationen – sogenannten Boden-denk!-malen – sind unter schützenswerten Pflanzen, in Geest, Moor, Düne und Marsch Geschichten verborgen, die man auf den ersten Blick so nicht vermutet. Warum zum Beispiel wachsen in der Boberger Niederung Orchideen und wie kann man zugleich in der Krone einer Eiche und doch auf dem Boden stehen? 2015 ist das Internationale Jahr des Bodens.

Weitere Infos zu den Lehrpfaden finden Sie hier.