1174. Situng: Sozialer Wandel in europäischen Städten: Postmigrantische Urbanität

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Geographie heute: Wirkungen von Extremereignissen und gesellschaftspolititsche Herausforderungen

Prof. Dr. Erol Yildiz, Universität Innsbruck

Sozialer Wandel in europäischen Städten: Postmigrantische Urbanität

In Wiener U-Bahnstationen brachte kürzlich ein Plakat die komplexe Beziehung von Stadt und Migration auf den Punkt: „Ach Wien, ohne uns Fremde, Migranten, Zugewanderte hättest Du weder Vergangenheit noch Zukunft.“ Zwar wird Mobilität allseits als Erfordernis unserer globalisierten Welt beschworen, transnationale Migration und Zuwanderung aber weiterhin mit Argwohn und Ablehnung begegnet. Jedoch entstehen neue urbane Räume durch Mischungen, die sich als Zwischenräume und Orte vorstellen lassen, an denen radikale Differenzen und Widersprüche aufeinanderprallen. Indem die Nachkommen der Zuwandererinnen und Zuwanderer ihre Migrationsgeschichte neu erzählen, neue Perspektiven aufzeigen, sich mit den Lebensbedingungen vor Ort auseinandersetzen, negative Zuschreibungen subversiv und ironisch umdeuten, schaffen sie zudem ihre eigenen urbanen Räume (Transtopien), in denen unterschiedliche, widersprüchliche, mehrdeutige, lokale wie grenzüberschreitende Elemente miteinander verknüpft werden und sich zu urbanen Strukturen und Kommunikationsformen verdichten. Transtopien sind Orte des Übergangs, an denen marginalisierte Akteure und Wissensarten ins Zentrum der Betrachtung rücken, privilegiert, zum Teil auch kultiviert werden, Orte, an denen herrschende Normen in Frage gestellt und eine andere urbane Selbstverständlichkeit erzeugt wird.

Ort Geomatikum, Hörsaal 1, Bundesstr. 55, 20146 Hamburg.
Zeit 31.01.2019 – 18 Uhr bis 19.00, bzw. 19.30 Uhr.

Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen!
Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr.

Hier finden sie eine Zusammenfassung aller Vorträge der Vortragsreihe.