Auf der Suche nach den Schweinebäuchen: Rundgang am „Tag der Steine in der Stadt“

Auf der Suche nach den Schweinebäuchen: Rundgang am „Tag der Steine in der Stadt“

Vom Hein-Köllisch-Platz zum Altonaer Bahnhof

 
15. Oktober 2016

 
In Berlin sind sie überall: Die Granitplatten auf den Gehwegen, die im Volksmund auch Schweinebauch genannt werden, weil sie auf ihrer Unterseite rund sind, eine „Wampe“ haben, damit sie besser im Boden liegen.
Solche Granitplatten und andere Elemente der Berliner Bürgersteige kamen auch fernab der Hauptstadt zum Einsatz, in all jenen Gegenden, die zu Preußen gehörten, wie das bei Altona von 1866 bis 1937 der Fall war.
Seit der Eingemeindung nach Hamburg wurde die preußische Bürgersteiggestaltung in Altona nach und nach entfernt. Und nur an manchen Stellen konnten sich vereinzelte Steine der Hamburgisierung entziehen. Nicht nur dass diese übrig gebliebenen Steine von der Geschichte Altonas erzählen, sie zeigen auch eindrücklich, wie die Atmosphäre eines Ortes erhöht wird, wenn einer vermeintlich so profanen Sache wie dem Bürgersteig ästhetische Aufmerksamkeit mit hochwertigen Steinen geschenkt wird.
Der Rundgang beginnt auf Hamburger Gebiet, das aber vom Gestalter als „kleiner Gruß von Altona nach Hamburg“ konzipiert wurde: So hat der Altonaer Bildhauer Thomas Darboven auf dem Hein-Köllisch-Platz in St.Pauli ganz bewusst Granitplatten verlegen lassen, die er aus den Straßenbaudepots in Altona bekommen und ihnen dadurch zu einer Renaissance verholfen hat.

Vom Hein-Köllisch-Platz geht es über die Palmaille zum Altonaer Rathaus und von dort schließlich zum Altonaer Bahnhof – um dabei nicht nur Schweinebäuche zu entdecken, sondern dem sonst kaum wahrgenommenen Ort des Bürgersteiges Beachtung zu schenken, sowohl seiner Bedeutung für das öffentliche Leben als aber auch natürlich seinen vielfältigen Steinen und ihren Hinter- und Untergründen.

 
Der Rundgang ist ein Beitrag zum bundesweit ausgerichteten „Tag der Steine in der Stadt“ am 15. Oktober 2016, an dem ein Netzwerk von Geologen, Steinmetzen und Architekten die Steine in der Stadt zum Reden bringen möchte.

 
WANN 15. Oktober 2016 – 15 Uhr
WO Treffpunkt: Hein-Köllisch-Platz – Café Geier
DAUER ca. 2,5 Stunden

 
Teilnahme gegen Spende