Die Heimat: Exkursion an die Ostseeküste bei Hohenfelde, Kreis Plön

Exkursion an die Ostseeküste bei Hohenfelde, Kreis Plön

Verein zur Pflege der Natur- und Landeskunde in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg

Halbtagsexkursion am 08. Juli 2017

Diese Exkursion wird von Herrn Dr. Jürgen Eigner an geboten.
Dies ist eine halbtägige Veranstaltung, bei der wir uns an einem bestimmten Ort treffen und dort ein natur- und landeskundliches Programm einschließlich Kaffee-Trinken gemeinsam erleben. Die Exkursion enthält eine Besichtigung des Info-Zentrums „Strandkrabbe“ des Vereins NaturErleben Hohenfelde direkt am Strand. Von dort aus beginnt eine Führung zum Thema Heilpflanzen und Heilsteine am Strand mit Frauke Lorenzen (Steine) und Jürgen Eigner (Pflanzen). Beide Referenten können auch zu allen anderen Steinen und Pflanzen am Strand etwas sagen. Danach folgen ein gemeinsames Kaffee-Trinken in der Strandkrabbe und anschließend eine kurze Fahrt zum Hohenfelder Mühlenteich, dem berühmten Dorfteich Friedrich Junges, den er im Jahre 1885 mit seinem Buch „Das Leben im Dorfteich“ beschrieben hat. Das Buch wurde von Wolfgang Riedel und Gerd Trommer 1985 als Reprint neu herausgegeben. Wir werden uns vor Ort auch die Inhalte vergegenwärtigen.

Kosten 4,50 € für die Führung am Strand (üblicher Beitrag des gemeinnützigen Vereins) zuzüglich Kosten für das gemeinsame Kaffee-Trinken.

Treffpunkt: 14.00 Uhr an der „Strandkrabbe“ am Strand-Parkplatz von Hohenfelde, Strandstraße 23.

Anmeldung :möglichst bis Mitte Juni an Dr. Jürgen Eigner, Redder 2, 24306 Lebrade, Tel. 04383/518525

 

Weitere Veranstaltungen von Natur- und Landeskunde finden Sie hier.

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Exkursion peripher der südlichen Adria: APULIEN – PELOPONNES

Exkursion peripher der südlichen Adria: APULIEN – PELOPONNES

Prof. Dr. Jürgen Lafrenz – Universität Hamburg

12 Tage: 16. August 2017 bis 27. August 2017

Ziele
Italienischer Südosten
Bari – Castelmonte – Cannae – Trani – Altamura – Matera – Craco – Tarent – Alberobello – Ostuni – Brindisi

Schiff über die Adria: Brindisi – Igoumenitas

Griechischer Südwesten
Igoumenitsa – Ioannina – Meteora – Thermiopylae – Delphi – Patras – Pirgos – Olympia – Bassai – Megalopoli – Kalamata – Aeropoli – Kita – Vathia – Githia – Sparta – Monemvasia – Leonidio – Mykene – Nauplion – Epidaurus – Methana – Daphni.

Leistungen
Die An- und die Abreise per Flugzeug, Schiffstransfer über Adria, Bustransfer in Italien und Griechenland, Übernachtung mit Teilpension sowie sämtliche Eintrittsgelder.

Kosten
EUR 1725,- pro Person im Doppelzimmer
EUR 1950,- pro Person im Einzelzimmer

Anmeldung*
Die Anmeldung erfolgt schriftlich über folgendes Dokument: Anmeldung

Die Reihenfolge der Anmeldungen entscheidet über die Teilnahme. Die Anmeldung ist an die umseitige Adresse zu senden.

* Die Exkursion wird durchgeführt, wenn sich mindestens 12 TeilnehmerInnen anmelden.

Geographische Gesellschaft
in Hamburg e.V.
Geschäftsstelle
Bundesstr. 55
20146 Hamburg

Frau Christel Wichers
Telefon: 040 / 4101714
Fax: 040 / 42838 – 4981
wichers@uni-hamburg.de

Für eine offene, verantwortungsvolle Stadt

Für eine offene, verantwortungsvolle Stadt

Ein Positionspapier des Instituts für Geographie der Universität Hamburg zur Debatte um geflüchtete Menschen

 

Hamburg ist im Wandel – immer wieder und auch gegenwärtig. Dazu gehört, dass Menschen nach Hamburg kommen, um hier zu leben. In einer Großstadt ist Zuwanderung eigentlich normal, doch seit Herbst 2015 ist eine außergewöhnliche Debatte entstanden. So kompliziert, vielfältig und gewaltvoll die Gründe sind, aus denen sich Menschen auf den Weg nach Hamburg machen, eint jedoch viele der Umstand, dass sie Familie und Freund_innen, die Vertrautheit und Sicherheit des Alltäglichen zurück lassen. Es sind Menschen, die mit der Bitte um Zuflucht, um Schutz und Unterstützung kommen. Um die Herausforderungen, die das neue Zusammenleben in der Stadt mit sich bringt, ist im letzten Jahr eine teils hitzige Debatte geführt worden und gerade die Gruppierungen, die ihre Stimme am lautesten erheben, konnten politisch am wirkmächtigsten werden. Mit diesem Positionspapier wollen wir Impulse für eine andere, positive Auseinandersetzung mit Migration und für eine positive Praxis des Zusammenlebens in unserer Stadt setzen. Als Mitglieder des Instituts für Geographie der Universität Hamburg beschäftigen wir uns schon lange und immer wieder mit den Themen Migration, Flucht und Zusammenleben in globalen Städten – samt der dazugehörigen Uneinigkeiten und Widersprüchlichkeiten. Zum Problem werden diese Themen erst, wenn mit ihnen neue Grenzziehungen und Ungleichheiten begründet werden. Wir möchten daher dafür sensibilisieren, dass nicht Migration und Flucht, sondern Neoliberalismus, Rassismus, Sexismus und sozial-räumliche Segregation problematisch sind. Die aktuellen Veränderungen bieten die Chance, dringende Fragen an die Stadt und ihre Bewohner_innen neu zu stellen:

Hamburg versteht sich selbst als offene Stadt. Doch für wen war, ist

und wird künftig Hamburgs ‚Tor zur Welt‘ geöffnet?

Warum, wo und wie werden sichtbare und unsichtbare Grenzen gezogen,

um soziale und kulturelle Differenzen herzustellen und aufrechtzuerhalten?

Wessen Rechte werden geschützt und wessen nicht? Und wer übernimmt

dabei welche Verantwortung – und für wen?

Uns ist bewusst, dass wir dieses Plädoyer für eine ‚offene und verantwortungsvolle Stadt‘ von einer akademischen Position aus formulieren und unsere Kritik auch die eigenen universitären Strukturen betrifft. In diesem Sinne soll dieses Papier als eine Anregung zur Diskussion in verschiedene Richtungen verstanden werden.

Hamburg steht am Anfang, nicht am Ende eines neuen Verständigungs- und Gestaltungsprozesses. Wir möchten uns dafür einsetzen, dass alle die Chance haben, sich an diesem Prozess zu beteiligen.
 

1. Zuwanderung hat Tradition in Hamburg

Städte sind das Ergebnis von Migration. Bis weit in das 20. Jahrhundert sind Städte in Europa durch Zuwanderung gewachsen, so dass hier seitdem vor allem zugewanderte Menschen leben. Die so erzeugte Vielfalt hat enorme Wirkungen auf Kreativität, Toleranz und Solidarität entfaltet. Städtischer Alltag ist also schon immer durch Verschiedenheit und auch Gegensätze geprägt.

Durch Hamburgs ‚Tor zur Welt‘ sind nicht nur viele Waren und Güter, sondern auch viele Menschen gekommen, gegangen und geblieben. Es ist das Ergebnis eines jahrhundertelangen Wandels, dass heute in Hamburg viele verschiedene Menschen zu Hause sind: Menschen, die hier schon lange wohnen und Menschen, die erst vor kurzem zugezogen sind und eine neue Heimat hier gefunden haben, Menschen mit und ohne Arbeit, Menschen ohne und mit Familie, Menschen mit und ohne Fluchterfahrung – unterschiedliche Menschen mit vielfältigen Identitäten, die nur die eine Gemeinsamkeit haben, dass sie sich nicht durch eine einzelne Kategorie definieren lassen. Hamburg kann auf eine Tradition von Migration zurückblicken, und diese ist schon lange Bestandteil des städtischen Selbstverständnisses, wie die Ballinstadt, das Grindelviertel, Wilhelmsburg oder das Portugiesenviertel zeigen. Aktuelle Diskussionen um ‚Zugehörigkeiten‘, ‚Nationalstaatlichkeit‘, ‚Leitkulturen‘, eine ‚deutsche Identität‘ und andere Abgrenzungen vereinfachen viel zu stark und stehen im Widerspruch zu der historisch gewachsenen Vielfalt der Hamburger Gesellschaft.

Auch aktuell sollte es darum gehen, die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse, die es in der Stadt gibt, als prinzipiell legitim anzuerkennen und dafür zu sorgen, dass alle Menschen dieselben Chancen, Zugänge und Möglichkeiten in der Stadt haben. Denn bisher ist das ‚Recht auf Stadt‘ in Hamburg selektiv und ungleich verteilt: das Recht auf Mitsprache, auf gutes Wohnen, auf sozio-ökonomische Teilhabe oder auf Selbstbestimmung ist leider keine Selbstverständlichkeit für alle Stadtbewohner_innen. Insbesondere Menschen mit Fluchterfahrung sind von diesen Rechten ausgeschlossen.

 

2. Hamburg: eine Stadt am Mittelmeer

Die strukturellen Ursachen für Flucht und Migration sollten in der aktuellen Diskussion um Zugewanderte stärker in den Blick genommen werden: Kolonialismus, die Anwerbeabkommen für ‚Gastarbeiter_innen‘ oder die Freizügigkeit in der EU sind einige Beispiele dafür, wie sehr Migration gewollt und oftmals wirtschaftspolitisch begründet ist. Innerhalb der EU gilt Freizügigkeit über Staatsgrenzen hinweg als höchstes Gut, während versucht wird, die Außengrenzen nur noch für einige Wenige passierbar zu machen.

Der Schutz der Außengrenzen Europas und die Militarisierung der Grenzen haben fast täglich und tausendfach den Verlust von Menschenleben zur Folge. Andere globale Aktivitäten wie z.B. Kaffeeanbau oder Klimaanpassungsmaßnahmen gehen oft mit Raubbau an Land und Vertreibung einher. Auch dies sind Ursachen für Flucht, an denen Hamburg und Europa sich beteiligen und von denen sie profitieren. Hier wird eine folgenreiche Unterscheidung sichtbar: Während Grenzen für globale Waren- und Informationsströme immer durchlässiger werden und Hafenstädte wie Hamburg davon ökonomisch enorm profitieren, werden die damit verbundenen Wanderungen von Menschen als Problem gesehen und durch höchst selektive Grenzen reguliert.

Die derzeitigen Debatten um Quoten und Obergrenzen verschleiern das Ausmaß der Ursachen und die Dimensionen von Flucht. Auch stehen sie in keinerlei Verhältnis zu aktuellen Migrationsprozessen weltweit, denn nur ein Bruchteil der geflüchteten Menschen schafft es tatsächlich bis nach Europa und Deutschland, geschweige denn nach Hamburg. Geographisch im Norden Europas gelegen, konnte sich Hamburg durch die räumliche Distanz zum Mittelmeer lange auf das Privileg der indirekten Betroffenheit zurückziehen (abgesichert durch das EU Grenzregime und die Dublin/Schengen-Abkommen). Doch die Ereignisse im Herbst 2015 haben die gefühlte Distanz zur Flucht-Problematik für die Bewohner_innen Hamburgs ‚plötzlich‘ unmittelbar werden lassen. Während erste Reaktionen durchaus eine weltoffene Stadt symbolisierten, herrscht inzwischen ein Klima der Ablehnung. Erste Rücknahmen von geplanten Unterkünften oder demonstrative Abschiebungen sollen hier beruhigen. Die momentane ‚Ruhe‘ ist jedoch trügerisch und wird mit neuen, extra gegen geflüchtete Menschen gebaute Zäune und abstrakte Mindestabstände erkauft. Hamburg schließt seine Tore zur Welt; seine politischen und wirtschaftlichen Beziehungen sind aber weiterhin global verwoben.

Geflüchteten Menschen, wie den Mitgliedern der Gruppe Lampedusa in Hamburg, ist es zu verdanken, dass diese gewollte Distanzierung immer wieder gebrochen wird. Sie machen auf die globale Verantwortung Hamburgs aufmerksam. Hamburg sollte seine Verantwortung aktiv übernehmen – über die eigenen Stadtgrenzen hinaus. Die Offenheit gegenüber allen Menschen, die an Globalisierung beteiligt sind, ist ein Weg, um aus der Stadt heraus die Distanz zur EU-Außengrenze zu überwinden und das aktuelle europäische Grenzregime kritisch zu hinterfragen.

 

3. ‚Wir und die Anderen‘ – eine Illusion

Die öffentliche Debatte über Flucht und Asyl ist geprägt durch emotional aufgeladene und stark visuell geschürte Berichte. Dabei wird sie oft ausgrenzend geführt. In den Massenmedien, und stärker noch in online- Medien, werden althergebrachte Ideologien bedient: das aufgeklärte, rechtewahrende und fürsorgende Europa einerseits und die in diese Welt eindringenden, teils bedrohlichen ‚Einwanderer_innen‘ andererseits. Die eindeutige Unterscheidung von ‚Wir und die Anderen‘ ist allerdings eine Illusion. Wer legitim zugehörig ist und wer nicht, wird erst durch eine Erzählung von Rettern (Europa), Opfern (gute geflüchtete Menschen) und Tätern (schlechte geflüchtete Menschen) aufgebaut. So werden post-/koloniale und historisch verankerte Täterschaften und Verantwortungen ignoriert. Für geflüchtete Menschen hat das zur Folge, dass ihre Identität fremdbestimmt wird: sie dürfen nicht für sich selbst sprechen. Andere legen von einer privilegierten Position aus fest, wer sie sind und welche Fluchtgründe anerkennungswürdig sind und welche nicht.

Dass Menschen, die nach Europa fliehen, als ‚Flüchtlinge‘ homogenisiert und etikettiert werden, hat unmittelbare Konsequenzen für politische und juristische Handhabungen. Individuelle Erfahrungswelten werden katalogisiert, es werden ‚Opfer‘ und ‚Täter‘ erzeugt – beide aber machtlos. Migration wird als eine Abweichung von der Norm dargestellt, die durch Migrations- und Integrationspolitik geregelt werden muss. Integration wird in diesem Zuge schnell zu einem politischen Diktat, begleitet von Ausgrenzungen und der Verschärfung von (rechtem) nationalstaatlichem Denken. Auch nach vielen Jahren noch bleibt häufig die Differenzierung zwischen den ‚Deutschen‘ auf der einen Seite und den ‚Migrant_innen‘ bzw. Menschen mit ‚Migrationshintergrund‘ auf der anderen Seite bestehen. Diese konstruierte Grenzziehung führt dazu, dass bestimmte städtische Mitbewohner_innen marginalisiert und häufig auch diskriminiert werden.

Wir halten es stattdessen für wichtig, medial, politisch und juristisch genutzte Kategorien ständig zu hinterfragen, gezielt stereotypisierende Zuschreibungen herauszustellen und zu kritisieren sowie auf den vielfältigen Beziehungen zwischen allen Beteiligten zu beharren. Ausgehend von Machtverhältnissen zugunsten der Mehrheitsgesellschaft bedeutet dies aber auch, konkret zu lernen, die eigenen Privilegien zu teilen. Das Privileg des sicheren Lebens, das Privileg im Besitz eines Passes zu sein, der Reisefreiheit garantiert, das Privileg, entscheiden zu können, das Privileg eines anerkannten Abschlusses, das Privileg, gehört zu werden… Hier gilt es strukturell neue politische Aushandlungsformen zu schaffen, die auch Benachteiligten Zugang zu Privilegien ermöglichen – z.B. durch die Schaffung von Strukturen, in denen die Stimmen von geflüchteten Menschen tatsächlich gehört und anerkannt werden.

 

4. Alltag als Ort des Zusammenlebens und der gleichen Rechte

Die Berichterstattung in den Medien wird in unserem Alltag konkret: vielleicht durch den Bau einer Unterkunft in der Nähe, vielleicht durch Erfahrungen auf der Straße, vielleicht auch nur in Gesprächen mit Nachbar_innen und Freund_innen. Stadtteile sind Orte der Begegnung, die erleben lassen, dass Vorurteile persönlichen Erfahrungen nicht standhalten. Bisher sind alltägliche Begegnungen von geflüchteten Menschen jedoch oftmals auf Behördengänge, Polizeikontrollen oder Erstaufnahme-Einrichtungen beschränkt – alles Situationen, in denen diese viel zu oft mit institutionalisiertem Rassismus konfrontiert sind, wie die aufgrund von Hautfarbe durchgeführten Polizeikontrollen (racial profiling) oder die Notwendigkeit von Begleitpersonen mit deutschem Pass bei Amtsbesuchen auch in Hamburg zeigen.

Die konkrete, räumliche Verteilung von geflüchteten Menschen auf die Hamburger Stadtteile hat teilweise zu einer Problematisierung von Zuwanderung geführt. Zum Teil haben sich zwar solidarische Unterstützer_
innengruppen gebildet, die sich für die Belange der Geflüchteten einsetzen und sie als Bereicherung ihres Stadtteils ansehen. Zum Teil – und im politischen Diskurs wirkmächtiger – hat die Verteilung aber auch zur Etablierung eines flüchtlingskritischen, teilweise fremdenfeindlichen Widerstands geführt. Aktuelle Planungsprozesse von Unterkünften zeigen, wie bewusst räumliche Trennlinien gezogen und Umwege konzipiert werden, um Begegnungen oder gar eine Kontaktaufnahme zwischen geflüchteten Menschen und der vor Ort lebenden Stadtteilbevölkerung zu minimieren. Dies, sowie die Forderung nach ‚nicht so viele an einem Standort‘ und ‚nicht bei uns‘, ist der Ausdruck rechtspopulistischer Agitation. Diese Mobilisierung hat eine hohe stadtpolitische Relevanz bekommen, obwohl die Schwerpunkte der Unterbringung in bereits benachteiligten Quartieren liegen. Der gegenwärtige Rechtspopulismus verschärft damit auch die soziale Frage nach der Spaltung zwischen arm und reich in Hamburg.

Demgegenüber sehen wir eine große Chance für ein positives gemeinsames Zusammenleben in Hamburg darin, wenn alltägliche Begegnungen das Erleben von Gemeinsamkeiten aller Beteiligten möglich machen. Statt Unterkünfte für geflüchtete Menschen abseits von und möglichst ohne Verbindung zur Nachbarsiedlungen zu bauen und dabei mentale und materielle Grenzen zu ziehen, ist es von großer Bedeutung, eine private Unterbringung in vielen verschiedenen Formen zu ermöglichen, viele Unterkünfte in allen Teilen der Stadt zu bauen und den gebauten Raum so zu gestalten, dass die Straßenführung, Architektur, Plätze und Parks ein Aufeinandertreffen und gemeinsame Gespräche wahrscheinlicher machen. Die heutigen Planungsentscheidungen beeinflussen das Recht auf Teilhabe und das Zusammenleben von Morgen. Ergänzend zur Frage der Unterkunft und der Verantwortung aller Stadtbewohner_innen gilt es, Kommunikation und Interaktionen in den städtischen Behörden und öffentlichen Institutionen so zu unterstützen, dass die Grundrechte der geflüchteten Menschen auf Wohnen, Bildung oder Gesundheit gewahrt bleiben, ob mit oder ohne Papiere.

Hamburg als offene, verantwortungsvolle Stadt – Heute!
Durch Migration wurde Hamburg zu dem, was es heute sein will: eine weltoffene Großstadt. Weltoffenheit ist tief in den Selbstbeschreibungen der Stadt verankert und gehört zum Selbstverständnis vieler Stadtbewohner_innen. Die Akzeptanz der Tatsache, dass alle Städte seit jeher durch Zuzug geprägt sind und dass die damit einhergehenden Veränderungen alltäglich sind, ermöglicht einen unaufgeregten und langfristigen Umgang mit Migration in der Stadt.
Dieses Papier erinnert daran, dass fast alle Hamburger_innen migriert sind (auch wenn die Distanzen sich stark unterscheiden). Insofern wollen wir Flucht und Migration entskandalisieren: Sie sind alltäglich. Skandalisieren wollen wir hingegen die stärker werdende Tendenz, alltäglichen Rassismus und rassistische Gewalt zu normalisieren. Gegen die aktuelle Debatte um (Ober-)Grenzen – auch auf Stadtteilebene – sowie gegen die diffusen Ängste, die sich in der Stadt ausgebreitet haben, ist die Idee eines offenen und verantwortungsvollen Hamburgs eine Erinnerung. Und zwar daran, was die Rahmenbedingungen für ein urbanes Zusammenleben in einer offenen und verantwortungsvollen Stadt sind:
 

Anerkennen, dass Unterschiede nicht behindern, sondern eine erfahrungsreiche und

spannende Stadt erst möglich machen – und dazu gehört auch, sich der eigenen Privilegien

bewusst zu werden und diese zu teilen;

 

Gemeinsam Antworten finden und Perspektiven für eine Stadt für alle entwickeln – und

dazu gehört auch, vor Widersprüchen nicht zurückzuschrecken und alle Betroffenen selbst an

Lösungen für Konflikte teilhaben zu lassen, nicht nur Personen mit rhetorischen, finanziellen

und sozialen Vorteilen;

 

Grenzen aufzeigen für Aktivitäten, die auf den Ausschluss von Personen zielen, die nicht einer

willkürlich gesetzten ‚deutschen Norm‘ entsprechen – und dazu gehört auch, institutionalisierte

Rassismen systematisch abzubauen und sich ihnen bewusst entgegen zu setzen;

 

Aktiv daran mitwirken, strukturelle und institutionelle Ausschlussmechanismen abzubauen, um

nicht nur formal bestehende Grundrechte zu gewähren, sondern tatsächliche Zugänge zu

schaffen – und dazu gehört auch, geflüchteten Menschen ihr Recht auf Wohnen durch gute

Unterkünfte, ihr Recht auf Arbeiten durch schnelle Arbeitserlaubnisse, ihr Recht auf politische

Teilhabe durch geeignete Kommunikationsformen und ihr Recht auf Bildung durch Zugang zu

allen Bildungseinrichtungen zu garantieren, ihnen ihr Bleiberecht zu gewähren und die

menschenverachtende Abschiebepraxis einzustellen;

 

Veränderung nicht als Skandal sehen, sondern mit der städtischen Entspanntheit im Umgang

mit Unterschieden die Verhältnismäßigkeit der aktuellen Veränderungen erkennen – und

dazu gehört auch, Verantwortung kollektiv zu verstehen und das Zusammenleben in der Stadt

als Aufgabe aller zu sehen und zu praktizieren.

 
Allen alltäglichen Interaktionen und politischen Entscheidungen sollten diese Ansprüche an ein gutes, spannendes, widersprüchliches Zusammenleben in der Stadt zugrunde liegen. Wie diese Ansprüche konkret umgesetzt werden können, kann und soll hier nicht festgelegt werden. Vielmehr gilt es in folgenden Debatten, Diskussionen, aber auch in unserem städtischen Alltag die essentiellen Fragen städtischen Zusammenlebens in der Stadt gemeinsam neu zu denken, neu auszuhandeln, neu auszuprobieren und auch strukturell neu auszurichten.

Kontakt: offene.stadt.geographie@uni-hamburg.de

Das Institut für Geographie, Universität Hamburg

Prof. Dr. Jürgen Böhner  Lars Bomhauer-B Lars Bomhauer-Beins, M.Sc.
Dr. Thomas Bürk Dr. Martin Döring
Dr. Kira Gee Corinna de Guttry, M.Sc.
Arne Henning, M.Sc. Sonja Kanemaki, M.A.
Dr. Timmo Krüger Branislav Machala, M.A.
Iris Mendorff Joscha Metzger, M.A.
Prof. Dr. Martina Neuburger Prof. Dr. Jürgen Oßenbrügge
Prof. Dr. Christof Parnreiter Prof. Dr. Beate Ratter
Prof. Dr. Jürgen Scheffran Prof. Dr. Udo Schickhoff
Katharina Schmidt, M.Sc. Dr. Tobias Schmitt
Katrin Singer, M.Sc. Prof. Dr. Anke Strüver
Malte von Szombathely, Dipl.-Geogr. Dr. Anne Vogelpohl
Dr. Cormac Walsh

 

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Das Positionspapier zum Runterladen finden Sie hier.

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Wo Radschnellwege sinnvoll sind – ein Beitrag

Wo Radschnellwege sinnvoll sind

Analyse zeigt großes Potenzial in der Metropolregion Hamburg

 
Eine nun vorliegende Analyse der Technischen Universität Hamburg zeigt die Erreichbarkeitsvorteile von Radschnellwegen auf. Die Metropolregion Hamburg wird in Zukunft diese neue Radinfrastruktur stärker in den Fokus nehmen und fördern. Das erleichtert das Pendeln und unterstützt die Nutzung umwelt- und klimaschonender Verkehrsmittel.
 
Steigende Pendlerzahlen, ein boomender Wohnungsmarkt und belastete Straßen- und Schienennetze sind Phänomene der städtischen Ballungsräume in der Metropolregion Hamburg. Auch steht die Region vor der Herausforderung, Verkehrslärm und Schadstoffemissionen zu senken. Zugleich boomt der Radverkehr. Fahrradverleihsysteme, Pedelecs und Bike+Ride-Anlagen an Bahnstationen bieten neue Anreize für Pendler. Auch die Metropolregion Hamburg setzt zunehmend auf Radverkehr. Seit Jahren werden Abstellanlagen an Bahnstationen in der Region durch ihre Förderfonds mitfinanziert. Damit der alltägliche Radverkehr weiter an Attraktivität gewinnt, wird die Metropolregion zukünftig die Planung und den Bau von Radschnellwegen vorantreiben.
Durch das hohe Pendleraufkommen haben Radschnellwege viele Vorteile: Sie können helfen, Straßen und Bahnen zu entlasten und den Verkehr besser zu verteilen. Durch eine Erhöhung des Anteils an Radfahrern unter den Pendlern können Lärmbelastung und Schadstoffemissionen reduziert werden, was die Lebens- und Aufenthaltsqualität gerade in Städten erhöht und dem Klimaschutz dient. Auch staugefährdete Straßen und stark frequentierte Busse und Bahnen können entlastet werden. Zusätzlich leistet die Förderung des Radverkehrs einen aktiven Beitrag zur Gesundheitsvorsorge. Das hat auch der Deutsche Bundestag erkannt und für das laufende Jahr 25 Millionen Euro für den Bau von Radschnellwegen bereitgestellt.

Diese sollen ein möglichst unterbrechungsfreies und zügiges Fahren ermöglichen, sichergestellt durch eine hochwertige Infrastruktur. Wichtige Merkmale sind unter anderem großzügige Breiten und möglichst keine oder geringe Wartezeiten an Kreuzungen. Eine Konkretisierung der Gestaltungskriterien zur baulichen Ausstattung, städtebaulichen Integration oder Markierungen für die Radschnellwege der Metropolregion wird im Zuge sich anschließender Machbarkeitsstudien stattfinden.

Die Technische Universität Hamburg hat für 33 abstrakte Korridore in der Metropolregion untersucht, wie sich die Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen, Schulen oder Einkaufsmöglichkeiten verbessert, wenn Radschnellwege umgesetzt werden. Konkrete Strecken werden erst im Zuge einer späteren Machbarkeitsstudie ermittelt. Die nun vorliegende Potenzialanalyse zeigt auf, wie Radschnellwege in diesen Korridoren zu Reisezeitverkürzungen beitragen könnten. Auch mögliche Vorteile bei einer Verknüpfung von Rad und Bahn wurden analysiert. Grundlage der Bewertung sind Daten zur Einwohnerund Arbeitsplatzverteilung sowie den Standorten von Schulen, Supermärkten und Bahnhöfen. Im Ergebnis zeigt die Studie auf, welche Korridore für Radschnellwege im Sinne von Erreichbarkeitsverbesserungen sinnvoll sind.

Die Ergebnisse liefern den Kommunen wissenschaftliche Erkenntnisse, auf deren Basis sie planen können. Dazu Marcus Peter vom Institut für Verkehrsplanung und Logistik der Technische Universität Hamburg: „Unsere Untersuchungen zeigen, dass ausgehend vom Wohnort, die Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen, Schulen etc. mit dem Fahrrad durch Radschnellwege um bis zu 75 Prozent verbessert werden kann. Die Entwicklung und Förderung von Radschnellwegen ist aufgrund ihres grenzübergreifenden Charakters eine regionale Aufgabe und ein wichtiger Baustein eines zukunftsfähigen Mobilitätssystems.“

An dieser Aufgabe wird beispielsweise im Kreis Pinneberg schon intensiv gearbeitet. „Ich freue mich sehr, dass der Kreistag in Pinneberg fraktionsübergreifend hinter dem Projekt eines 32 Kilometer langen Radschnellweges zwischen Elmshorn und Hamburg steht, einen entsprechenden Beschluss zur Unterstützung haben wir einstimmig im letzten Jahr im zuständigen Fachausschuss gefasst“ so der Stellvertretende Landrat Manfred Kannenbäumer. „Der eingeschlagene Weg ist der richtige, denn zunehmend schnellere Fahrräder und E-Bikes erfordern neue Trassen und bessere Straßenqualitäten“ so Kannenbäumer weiter. Die Forscher der TU Hamburg unterstreichen, dass dort in einem Umkreis von 3,5 Kilometern knapp 720.000 Menschen leben, die von einem Radschnellweg unterschiedlich stark profitieren könnten. Durchschnittlich können 18.000 Arbeitsplätze zusätzlich in 20 Minuten erreicht werden. Abhängig vom genauen Wohnort kann dieser Wert auf über 100.000 Arbeitsplätze steigen. Überdies würde dieser Radschnellweg die Reisezeit zum nächsten Bahnhof für etwa 35.000 Einwohner verringern und die Kombination des Fahrrades mit öffentlichen Verkehrsmitteln erleichtern.

Auch in Hamburg werden große Potenziale in der Anbindung des Umlands durch Radschnellwege gesehen. Diese sollten so weit wie möglich in das Stadtgebiet geführt und dann in das Veloroutennetz, das städtische Rückgrat für den Alltagsradverkehr, überführt werden. Stets im Blick ist dabei in der dicht bebauten Stadt eine umsichtige städtebauliche Integration der Infrastruktur, die die Bedürfnisse der verschiedenen Verkehrsträger berücksichtigt. Konkrete Streckenführungen stehen abseits der Velorouten noch nicht fest, sondern sind nun im Rahmen nachfolgender Machbarkeitsstudien zu ermitteln. Kirsten Pfaue,  Radverkehrskoordinatorin der Freien und Hansestadt Hamburg sagt dazu: „Hamburg begrüßt ausdrücklich die Initiative der Metropolregion. Wichtig ist, dass aus der Analyse konkrete Umsetzungsschritte folgen. Perspektivisch sollten nach Hamburg aus allen vier Himmelsrichtungen Radschnellwege führen und in das Veloroutennetz übergehen. Ein besonderes Augenmerk wird wegen der Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße auf dem Bau eines Radschnellwegs von Harburg kommend über die Elbinsel liegen.

Von allen 33 Korridoren gilt es nun, diejenigen zu identifizieren, die grundsätzlich für eine vertiefte Betrachtung im Rahmen einer Machbarkeitsstudie in Frage kommen. Denn zu den Ergebnissen der Potenzialanalyse kommen weitere Kriterien, die für die tatsächliche Umsetzbarkeit der Radschnellwege von Bedeutung sind. Dazu gehören unter anderem die Finanzierbarkeit, Möglichkeiten der baulichen Umsetzung sowie die Bereitschaft der Partner in der interkommunalen Zusammenarbeit. Auch die Anschlussfähigkeit der Strecke an die Hamburger Velorouten spielt eine große Rolle. In einem zweiten Schritt werden jetzt diese Kriterien beleuchtet und für die weitere Beurteilung der Strecken herangezogen.

Daran anknüpfend sollen in diesem Jahr erste Korridore in einer Machbarkeitsstudie untersucht werden, um so die planerischen Grundlagen zur Umsetzung zu legen. Dazu Jakob Richter, Leiter der Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg: „Wir wollen diesen Prozess voranbringen, so dass Radschnellwege in der Metropolregion gebaut werden können. Daher wollen wir in der Machbarkeitsstudie Strecken untersuchen, deren Umsetzbarkeit gute Chancen versprechen. Ich kann mir gut vorstellen, dass einer solche Studie durch die Förderfonds der Metropolregion unterstützt wird.

Link zur Potenzialanalyse: http://metropolregion.hamburg.de/mobilitaet/

Biodiversity conservation in the Himalayas: Challenges and Opportunities

Biodiversity conservation in the Himalayas: Challenges and Opportunities

Vortrag von Prof. Dr. Ram P. Chaudhary – Tribhuvan University, Nepal

 
06.02.2017 – 16.00 Uhr
 
Biodiversität ist für die Gesellschaft im Himalaya von ökologischer, ökonomischer,kultureller und spiritueller Bedeutung. Aus dieser Perspektive heraus wird Prof. Chaudhary ihre Einflüsse auf das menschliche Wohlbefinden beleuchten. Um verantwortungsvolle politische Entscheidungen und Biodiversitätsstrategien ebenso wie realistische, erreichbare und zeitlich gebundene Ziele zu erreichen, sollten die Ziele der Convention on Biological Diversity (CBD) für 2011-2020 und die Sustainable Development Goals 2015-2030 zusammengebracht werden. Politische Verbindlichkeiten, die nationale Institutionen einbinden und Gemeinden auf eine Ebene bringen, dabei arme und benachteiligte Bevölkerungsschichten berücksichtigen, sind wichtig, denn regionale Zusammenarbeit ist eine Voraussetzung für den Schutz der Biodiversität im Himalaya.

Prof. Dr. Ram P. Chaudhary
Emeritierter Professor am Research Centre for Applied Science and Technology (ReCAST),
Tribhuvan University, Kathmandu, Nepal

Prof. Chaudhary lehrt und forscht seit 1978 an der Tribhuvan University in den Disziplinen Systematik der Pflanzen und Biodiversität, zudem ist er als Experte mit der Entwicklung von Umweltstrategien, Aktionsplänen, Politischen Programmen und Gesetzgebung betraut. Er hat grenzüberschreitende Landschaftsschutz- und Entwicklungs-Programme geleitet und ist Kernmitglied akademischer Programme und politischer Gremien in Nepal.

WO Geomatikum – Bundesstr. 55 – 20146 Hamburg – Raum 531
WANN Montag, 06.02.2017 um 16 Uhr

Der Vortrag findet in englischer Sprache statt!

 
Biodiversity, the diversity of life at three levels (genes, species and ecosystem), provide ecosystem goods and services. Biodiversity in the Himalayas supports human society ecologically, economically, culturally and spiritually. It is a source of livelihoods for people, in particular for indigenous peoples and local communities who suffer most when biodiversity is lost. The Convention on Biological Diversity (CBD) adopted 2010 Biodiversity Target in 2002, which aimed ‘to achieve by 2010 a significant reduction of the current rate of biodiversity loss…as a contribution to poverty alleviation and to the benefit of all life on Earth’. However, the general mission of reducing decline of the loss of biodiversity across the continent by 2010 was not met. Further, the parties to the CBD in 2010 in Nagoya have adopted the Strategic Plan for Biodiversity 2011-2020 and the Sustainable Development Goals 2015-2030 to promote effective implementation of the conservation and sustainable use of biodiversity. UN General Assembly has also declared 2011-2020 as the UN Decade for Biodiversity. The vision of this Strategic Plan is a world of “Living in harmony with nature” where “By 2050, biodiversity is valued, conserved, restored and wisely used, maintaining ecosystem services, sustaining a healthy planet and delivering benefits essential for all people.” Achieving this vision is a most challenging task despite all countries in the Himalayan region are signatories to the CDB. For conservation and sustainable use of biodiversity in the Himalayan region, the presentation will cover: (i) direct and indirect contribution of biodiversity to human well-being; (ii) need for developing sensible biodiversity policy/strategy and realistic, achievable and time bound targets by harmonizing the goals and targets of CBD, and (iii) need for ensuring political commitment to integrating national institutions and mainstreaming communities, including the poor and disadvantaged. Regional collaboration is very helpful for the conservation of Himalayan biodiversity.

Prof. Dr. Ram P. Chaudhary
Prof. Ram P. Chaudhary is an Emeritus Professor of Research Centre for Applied Centre and Technology (ReCAST), Tribhuvan University (TU), Nepal after retiring from Executive Director. Over the last three and half decades, Prof. Chaudhary served in the post-graduate teaching and research at the university. Prof. Chaudhary completed M.Sc. in Botany from Nepal in 1978, and obtained Ph.D. degree from Academy of Sciences of the USSR, Russia (then USSR) in 1988. Prof. Chaudhary joined Tribhuvan University in 1978, and has been serving as an expert in preparation of environment related strategy, action plan, policy and legislation. He has conducted research projects from international and national grants, a few examples include from USAID-USA, USAID-Nepal, WWF-USA, National Geographic Society, NUFU-Norway, NOMA-Norway. An expert of plant systematics and biodiversity, Prof. Chaudhary has participated in conferences and workshops in Nepal & abroad, and has visited various institutions in Sweden, UK, Norway, USA. Prof. Chaudhary has been involved as Ph.D. supervisor, faculty teacher, and course coordinator in TU and abroad. He has authored & co-authored four books, edited & co-edited five books, published over 150 research, review and semi-technical scientific and popular articles. Prof. Chaudhary served as member of National Planning Commission of Nepal and Chairperson of Board of Governors, ICIMOD in the past. Currently, Prof. Chaudhary has been leading a few transboundary landscape conservation and development programs and serving as core members of academic programs and policies in Nepal.

Feuchtgebiete für Uferschnepfe und Rotschenkel

Feuchtgebiete für Uferschnepfe und Rotschenkel

Senat erklärt „Allermöher Wiesen“ zum 33. Hamburger Naturschutzgebiet

 
Hamburg bekommt ein neues Naturschutzgebiet: Der Senat hat heute beschlossen, dass die Allermöher Wiesen einschließlich des Alten Billwerder Bahndamms künftig unter besonderem Schutz stehen. Das Gebiet mit einer Fläche von 106 Hektar ist geprägt von Grünland und offenen Feuchtwiesen und bietet eine ideale Heimat für seltene Vogelarten wie den Kiebitz, die Uferschnepfe oder den Rotschenkel. Die Gesamtfläche der Naturschutzgebiete in Hamburg beträgt jetzt 6.841 Hektar. Damit sind ab sofort erstmals mehr als neun Prozent der Landesfläche Hamburgs Naturschutzgebiete – das ist mehr als in jedem anderen Bundesland.

Das neue Gebiet bildet den Lückenschluss zwischen den Naturschutzgebieten „Die Reit“ und der „Boberger Niederung“ und sichert so einen wichtigen Biotopverbund im Hamburger Osten. Es umfasst sowohl Grünland- als auch Trockenlebensräume. Das weithin offene, von Gräben durchzogene Grünland macht mit 88 Hektar den Großteil des Gebietes aus und ist durch Wiesen und Rinderweiden geprägt. Pumpen und Wehre sorgen hier für einen höheren Wasserstand. Wiesenvögel wie zum Beispiel Uferschnepfe, Rotschenkel, Kiebitz und Bekassine finden hier optimale Lebensbedingungen. Diese gehören zu den am stärksten gefährdeten Vogelarten in Deutschland. Die Uferschnepfe gilt in Hamburg und in ganz Deutschland als „vom Aussterben bedroht“. In den Gräben leben seltene Amphibien wie zum Beispiel der Moorfrosch.

Beim Alten Billwerder Bahndamm handelt es sich um eine etwa 120 Jahre alte Landschaftsstruktur, auf der früher tatsächlich Bahngleise verliefen. Auf dem Damm führt jetzt ein Spazierweg entlang, er ist ein artenreicher Trockenlebensraum, in dem zum Beispiel die seltene Karthäuser-Nelke vorkommt, die auf der Roten Liste gefährdeter Arten steht. Insgesamt kommen auf dem Bahndamm 142 verschiedene Pflanzenarten vor, von denen 33 auf der Roten Liste stehen. Aber auch für Tiere spielt dieser Bereich eine besondere Rolle: insbesondere für Insekten wie Wildbienen. So konnten 153 verschiedene Bienenarten auf dem Bahndamm nachgewiesen werden.

Nach der Ausweisung der Allermöher Wiesen plant der Senat noch zwei weitere Gebiete einzurichten: die Neuländer Moorwiesen an der Süderelbe im Bezirk Harburg (ca. 255 Hektar) und das Naturschutzgebiet Duvenwischen in Volksdorf (ca. 43 Hektar).

Umweltsenator Jens Kerstan erklärt dazu: „Dies ist das erste von drei neuen Naturschutzgebieten in Hamburg, die in dieser Legislaturperiode vorgesehen sind. Kein anderes Bundesland hat einen größeren Anteil seiner Landesfläche unter Naturschutz stehen. Obwohl Hamburg wächst und dichter bebaut wird, sorgen wir dafür, dass die Lebensqualität erhalten bleibt. Die Allermöher Wiesen sind schon jetzt ein wertvoller Lebensraum für seltene Arten. Für den Artenschutz ist es wichtig, dass wir mit diesem Gebiet einen Lückenschluss schaffen und mehrere Naturschutzgebiete zu einem Biotopkorridor verbinden. In der Nachbarschaft zu den Allermöher Wiesen entstehen viele neue Wohnungen. Auf die Bewohnerinnen und Bewohner wartet ein spannendes und vielfältiges Naturumfeld für Spaziergänge oder Joggingtouren im Grünen.“

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Kroatien – das jüngste EU-Mitglied stellt sich vor

Kroatien – das jüngste EU-Mitglied stellt sich vor

Ein Vortrag von der Schleswig-Holsteinischen Universitäts-Gesellschaft (SHUG)

 
Von und mit Prof. Dr. Ludwig Steindorff

Kroatien, schon seit Jugoslawien-Zeiten beliebtes Sommerurlaubsziel der Bundesbürger, ist seit drei Jahren das 28. EU-Mitglied. Professor Steindorff ist ein ausgewiesener Kenner Kroatiens. Er wird das Land, dessen Bevölkerung und kulturellen Merkmale vorstellen und bei der Geschichte den Schwerpunkt auf die sozialistische Zeit als Teilrepublik Jugoslawiens und auf die Zeit der Selbständigkeit seit 1991 legen.

Wann 13.12.2016 – 20:00 Uhr
Wo NORDAKADEMIE

Köllner Chaussee 11

25337 Elmshorn
 
Eintritt 5€ (Schüler/Studenten 1€)

 

Jordsand Vortrag: Der ausgefallene Nestbau des Basstölpels auf Helgoland: Welche Auswirkungen hat das Brüten in einer Villa Kunterbunt aus Kunststoff?

Der ausgefallene Nestbau des Basstölpels auf Helgoland

Welche Auswirkungen hat das Brüten in einer Villa Kunterbunt aus Kunststoff?

von Dr. Rebecca Störmer
 

Das Thema Meeresmüll ist aktuell omnipräsent. Auch in den Schutzgebieten des Verein Jordsand birgt der Müll große Gefahren, unter anderem für unsere Seevogelkolonien.

Helgolands Basstölpel verwenden vor allem Kunststofffasern als Nistmaterial. In einer gemeinschaftlichen Aktion mit Greenpeace und GEO konnten wir im Dezember 2015 Basstölpelnester vom schwerzugänglichen Schutzgebiet Lummenfelsen bergen. In meinem Vortrag präsentiere ich spektakuläre Bilder der Kletteraktion sowie die ersten, vorläufigen Erbegnisse unserer Nestauswertung. Wir waren überrascht, wieviel und welchen Kunststoff die Tiere zum Bau Ihrer Nester verwenden. Zum Teil mit verhängnissvollen Folgen für die Tiere.

Wann 12.01.2017 – 19:30 Uhr
Wo Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V.

Bornkampsweg 35

22926 Ahrensburg

Tel.: 04102 32656
 
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Jordsand Vortrag: Seeschwalben zwischen Neuwerk und Sylt

Seeschwalben zwischen Neuwerk und Sylt

von Dr. Veit Hennig

 

Wenn wir die Globalisierung als eine Erfindung der heutigen Zeit ansehen, Seeschwalben sind seit jeher Weltenbürger mit Meilenbilanzen wie die heutigen Manager.

Sie nutzen die nordischen Lebensräume von der Arktis bis in die mittleren Breiten zur Brut, die Überwinterung und Mauser findet in den antarktischen Regionen der Südhalbkugel statt. Bei zwei Arten, der Fluss- und der Küstenseeschwalbe treffen die Verbreitungsgrenzen genau im Schleswig-Holsteinischen und Hamburger Wattenmeer aufeinander. Wie die beiden Arten recht unterschiedlich mit Lebensveränderungen umgehen, zeigt Dr. Veit Hennig in seinem Vortrag.
Erwärmung der Meere, ein Anstieg der Tiden, Veränderungen der Brutlebensräume, persistente Umweltgifte, manchmal wundert man sich, dass diese Arten noch einigermaßen zahlreich im Wattenmeer brüten.

Wann 05.01.2017 – 19:30 Uhr
Wo Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V.

Bornkampsweg 35

22926 Ahrensburg

Tel.: 04102 32656
 
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Jordsand Vortrag: Safari durch Marokko

Safari durch Marokko

40 tage mit dem Wohnmobil durch das land

von Gabriele und Wolf Leichsenring

MAROKKO – klingt irgendwie fremdländisch, orientalisch, mindestens aber aufregend.

In rund 40 Tagen und 4.600 km in diesem Land haben sich vielfältige Eindrücke ergeben, Erwartungen wurden erfüllt, viele „gedankliche Voreinstellungen“, um nicht zu sagen Vorurteile, konnten und mussten über Bord geworfen werden. Und das ist auch gut so! Der Zuschauer wird mitgenommen auf eine faszinierende Rundreise, die vom Atlantik und dem Mittelmeer bis in die Sahara, vom Hochgebirge hinab in die flachen aber auch canyonartigen Täler führt. Dabei verlassen wir oftmals ausgetretene touristische Pfade und tauchen ein in das alltägliche Leben des Landes. Die kontrastreichen Landschafts- und Lebensformen lassen die Neugier des Reisenden und die der Zuschauer dabei nicht zur Ruhe kommen.
 

Wann 08.12.2016 – 19:30 Uhr
Wo Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V.

Bornkampsweg 35

22926 Ahrensburg

Tel.: 04102 32656
 
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