1172. Sitzung: Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Extremwetterereignissen in Deutschland

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Geographie heute: Wirkungen von Extremereignissen und gesellschaftspolititsche Herausforderungen

Dr. Martin Döring, Universität Hamburg und Dr. Susanna Mohr, Karlsruher Institut für Technologie

Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Extremwetterereignissen in Deutschland

Extremwetterereignisse wie Hagelschlag, Sturm oder Hitzewellen scheinen immer mehr zuzunehmen. Das Wetter, so hat es den Anschein, spielt immer öfter verrückt. Darum stellen sich sowohl Wissenschaftler als auch die Gesellschaft immer wieder die Frage, welche Rolle der Klimawandels dabei spielt und welchen Einfluss er auf die Auftretenswahrscheinlichkeit solcher Ereignisse hat. Jenseits dieser Fragestellung rückt unser Vortrag die konkrete gesellschaftliche Erfahrung mit Extremwetterereignissen ins Zentrum des Interesses. Er zeigt anhand einer sozialwissenschaftlichen Analyse, wie an exemplarisch ausgewählten Orten in Deutschland Extremwetterereignisse soziokulturell wahrgenommen, erklärt und in ihren Konsequenzen für den Menschen bewertet werden. Weiterlesen

1173. Sitzung: Demokratie auf dem Rückzug? Globale Fakten und Trends

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Geographie heute: Wirkungen von Extremereignissen und gesellschaftspolititsche Herausforderungen

Prof. Dr. Anna Lührmann, Göteborgs Universitet

Demokratie auf dem Rückzug? Globale Fakten und Trends

Gewählte Regierungen erodieren weltweit demokratische Standards – von Budapest über Ankara bis Neu-Delhi. Geht das demokratische Zeitalter auf sein Ende zu? Die weltweit größte Datenbasis zum Thema Demokratie – Varieties of Democracy – gibt Antworten auf diese Frage. Die Analyse zeigt: Genau wie es voreilig war, nach dem Kalten Krieg das „Ende der Geschichte“ (Francis Fukuyama) auszurufen, sind wir jetzt weit entfernt vom „Ende der Demokratie“. Zwar lebt ein Drittel der Weltbevölkerung in Ländern, die weniger demokratisch sind als noch vor zehn Jahren. Allerdings sind diese Rückschritte graduell und reversibel. Gleichzeitig machen viele Länder nach wie vor demokratische Fortschritte – zum Beispiel Nigeria, Nepal und Tunesien. Weiterlesen

1174. Situng: Sozialer Wandel in europäischen Städten: Postmigrantische Urbanität

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Geographie heute: Wirkungen von Extremereignissen und gesellschaftspolititsche Herausforderungen

Prof. Dr. Erol Yildiz, Universität Innsbruck

Sozialer Wandel in europäischen Städten: Postmigrantische Urbanität

In Wiener U-Bahnstationen brachte kürzlich ein Plakat die komplexe Beziehung von Stadt und Migration auf den Punkt: „Ach Wien, ohne uns Fremde, Migranten, Zugewanderte hättest Du weder Vergangenheit noch Zukunft.“ Zwar wird Mobilität allseits als Erfordernis unserer globalisierten Welt beschworen, transnationale Migration und Zuwanderung aber weiterhin mit Argwohn und Ablehnung begegnet. Jedoch entstehen neue urbane Räume durch Mischungen, die sich als Zwischenräume und Orte vorstellen lassen, an denen radikale Differenzen und Widersprüche aufeinanderprallen. Indem die Nachkommen der Zuwandererinnen und Zuwanderer ihre Migrationsgeschichte neu erzählen, neue Perspektiven aufzeigen, sich mit den Lebensbedingungen vor Ort auseinandersetzen, negative Zuschreibungen subversiv und ironisch umdeuten, schaffen sie zudem ihre eigenen urbanen Räume (Transtopien), in denen unterschiedliche, widersprüchliche, mehrdeutige, lokale wie grenzüberschreitende Elemente miteinander verknüpft werden und sich zu urbanen Strukturen und Kommunikationsformen verdichten. Transtopien sind Orte des Übergangs, an denen marginalisierte Akteure und Wissensarten ins Zentrum der Betrachtung rücken, privilegiert, zum Teil auch kultiviert werden, Orte, an denen herrschende Normen in Frage gestellt und eine andere urbane Selbstverständlichkeit erzeugt wird. Weiterlesen

Kolloquiumsreihe des Instituts für Geographie zum Thema: „Umgang mit Rechtspopulismus in Bildung und Lehre“

Die Kolloquiumsreihe wird am 01.11.2018 um 18 Uhr im Hörsaal 1 eröffnet mit dem Vortrag von Prof. Dr. Christof Parnreiter, Universität Hamburg:

 
Migration und Rassismus – zwei Strategien in globalen Verteilungskonflikten

In Deutschland und vielen anderen europäischen Staaten ist ein Erstarken rechtspopulistischer und rechtsradikaler Parteien und Bewegungen zu beobachten. Ihnen allen gemeinsam ist Rassismus, eine radikale Ablehnung von Zuwanderung, und die Strategie, soziale Konflikte zu ethnisch-kulturellen zu machen. Vor diesem Hintergrund analysiert der Vortrag Rassismus als eine Politik, die dazu dient, die auf Ausbeutung und ungleicher Entwicklung beruhende wirtschaftliche und soziale Hierarchisierung der Welt aufrecht zu erhalten und ideologisch zu rechtfertigen. Umgekehrt wird auch Migration im Kontext globaler Verteilungskonflikte untersucht: Sie ist historisch und aktuell gesehen eine millionenfach verfolgte Strategie, soziale Mobilität über individuell geographische Mobilität zu erlangen. Migrationsabwehr, ob durch die EU oder die USA, ob durch Mauerbau oder im Mittelmeer ertrinken lassen, dient also dem Ziel, die globalen Ungleichheiten zu zementieren und die wirtschaftlichen und sozialen Privilegien der Zentrumsländer zu verteidigen.

10. Hamburger Symposium Geographie – Weltmeere im Wandel

10. Hamburger Symposium Geographie – Weltmeere im Wandel

Das Institut für Geographie der Universität Hamburg veranstaltet in diesem Jahr das 10. Hamburger Symposium Geographie in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg, der Geographischen Gesellschaft in Hamburg e.V. und dem Verband Deutscher Schulgeographen Hamburg e.V.

Das Symposium präsentiert die unterschiedlichen Aspekte und Perspektiven geographischer Themenvielfalt und hat zum Ziel, Hamburger Lehrerinnen und Lehrern einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu verschaffen, den Austausch zwischen Wissenschaft und Bildung zu fördern und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse vorzustellen. In diesem Jahr steht der Wandel der Weltmeere im Fokus. Die Ökonomisierung der Weltmeere trägt in erheblichem Maße dazu bei, und die Nutzung der Ozeane als Energie- und Rohstofflieferant, als Nahrungsquelle, als Seestraßen und Transportwege wächst stetig. Dabei vollzieht sich in den Weltmeeren jenseits aller Klimadiskussionen wenig beachtet ein dramatischer Wandel.

Gäste sind herzlich willkommen, um Anmeldung wird gebeten: heike.wohlert@uni-hamburg.de

Den Flyer zum Symposium finden Sie hier.

1168. Sitzung: Wohnungsbauoffensive versus Antigentrifizierungspolitik Bezahlbare Mieten: Hamburger und Berliner Wohnungspolitik im Vergleich

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Hamburg und Norddeutschland

Christoph Twickel, Journalist und Buchautor, Hamburg

Wohnungsbauoffensive versus Antigentrifizierungspolitik Bezahlbare Mieten: Hamburger und Berliner Wohnungspolitik im Vergleich

 
01.02.2018

Zwei Stadtstaaten, die mit der Gentrifizierung kämpfen: Auch wenn die historischen, sozialen und wohnungsbaupolitischen Kontexte sehr unterschiedlich sind – die Hamburger und die Berliner Stadtregierung stehen vor ähnlichen Herausforderungen, was die Lage für Wohnungssuchende angeht: eine wachsende Stadt, ein boomender, wenn nicht gar überhitzter Immobilienmarkt, der für einen wachsende Teil der Bevölkerung nicht mehr bezahlbar ist. Wie gehen der rotgrüne Hamburger Senat und die rotrotgrüne Berliner Stadtregierung damit um? Während das Hamburger Konzept auf die Initiative der privaten Wohnungswirtschaft setzt, auf Verdichtung und milde Auflagen (Stichwort Drittelmix) agiert die Berliner Politik deutlich radikaler und eingriffsfreudiger: Rotrotgrün in Berlin setzt auf eine staatlich dirigierte Wohnungspolitik, man will mit einer „einkommensorientierten Richtsatzmiete“ die Wohnungskosten dämpfen und bringt ausgiebig das städtische Vorkaufsrecht in Anschlag, um die Spekulation einzudämmen. Was funktioniert besser: das Hamburger oder das Berliner Modell?

Ort Geomatikum, Hörsaal 1, Bundesstr. 55, 20146 Hamburg.
Zeit 18 Uhr bis 19.00, bzw. 19.30 Uhr.

Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen!
Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr.

1167. Sitzung: Der Hamburger Pflanzenatlas und die Flora der Großstadt Hamburg

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Hamburg und Norddeutschland

Dr. Hans-Helmut Poppendieck, Universität Hamburg

Der Hamburger Pflanzenatlas und die Flora der Großstadt Hamburg

 
18.01.2018

Der Hamburger Pflanzenatlas bietet eine umfassende Übersicht über die Hamburger Pflanzenwelt. Die Datengrundlage von über 800.000 Datensätzen wurde überwiegend ehrenamtlich erarbeitet, und zwar im Rahmen der vom Botanischen Verein zu Hamburg seit 1995 durchgeführten floristischen Kartierung. Schwerpunkte des Vortrages bilden die Entwicklung des Artenkatasters, die Auswertungsmöglichkeiten der Datenbasis für unterschiedliche Fragestellungen, der Florenwandel im Rahmen der Geschichte der Großstadt, Seltenheit und Gefährdung der Hamburger Flora sowie aktuelle Vorhaben zur Weiterführung des botanischen Erfassung Hamburgs.

Ort Geomatikum, Hörsaal 1, Bundesstr. 55, 20146 Hamburg.
Zeit 18 Uhr bis 19.00, bzw. 19.30 Uhr.

Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen!
Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr.

1166. Sitzung: „Homeless City Hamburg“: visuell-geographische Perspektiven obdach- und wohnungsloser Menschen auf die Stadt

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Hamburg und Norddeutschland

Katharina Schmidt, M.Sc., Universität Hamburg

„Homeless City Hamburg“: visuell-geographische Perspektiven obdach- und wohnungsloser Menschen auf die Stadt

 
07.12.2017

Das „Phänomen“ der Obdach- und Wohnungslosigkeit (OL&WL) in Großstädten ist weltweit verbreitet und wird spätestens seit den 1990er Jahre versucht, sozial- und stadtgeographisch unter dem Schlagwort „geographies of homelessness“ zu fassen. Homeless Cities werden darin als Ergebnis komplexer Geographien der Obdach- und Wohnungslosigkeit verstanden und sind dabei viel mehr als nur Verortungen von Hilfsstrukturen, Ergebnisse „spezieller“ Raumnutzungsstrategien oder Mechanismen sozialer Kontrolle in städtischen Räumen. Gerade visuelle Ansätze bieten sich an, Zugänge zu den Homeless Cities nicht nur zu eröffnen, sondern auch diverse Verschränkungen der Zusammenhänge im Alltag der Städte zu verdeutlichen und offenzulegen. Im Vortrag werden einige dieser Verschränkungen durch das Zusammenspiel zwischen Bild und Text anhand von fotografischen Perspektiven von ol&wl-Menschen auf die Stadt Hamburg aufgegriffen und diskutiert.

Ort Geomatikum, Hörsaal 1, Bundesstr. 55, 20146 Hamburg.
Zeit 18 Uhr bis 19.00, bzw. 19.30 Uhr.

Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen!
Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr.

1165. Sitzung: Stürme und Sturmfluten in Norddeutschland

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Hamburg und Norddeutschland

Prof. Dr. Hans von Storch, Universität Hamburg

Stürme und Sturmfluten in Norddeutschland

 
23.11.2017

Sturmfluten werden zunächst als globales Phänomen beschrieben, das an vielen Küsten der Welt bekannt und gefürchtet wird. Grundsätzlich unterscheiden sich dabei die Situationen in den Tropen, wo relativ kleinere aber dafür intensivere tropische Zyklonen Sturmfluten bewirken, und in mittleren Breiten, wo große „barokline“ Stürme wirken. Illustriert wird dies durch kurze Rückschau auf zwei Fälle ‐ die Nargis‐Sturmflut in Myanmar in 2008 und die Weihnachtsflut in der Deutschen Bucht 1717. Für die Deutsche Nord- und Ostseeküste werden der gegenwärtige Wandel des Sturmflutrisikos und dessen mögliche zukünftige Änderungen als Folge des menschgemachten Klimawandels dargestellt. Abschließend wird die Frage angesprochen, wie mit diesen Perspektiven umgegangen werden kann.

Ort Geomatikum, Hörsaal 1, Bundesstr. 55, 20146 Hamburg.
Zeit 18 Uhr bis 19.00, bzw. 19.30 Uhr.

Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen!
Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr.

1164. Sitzung: Hamburg als Tourismusdestination

Im Rahmen der Vortragsreihe:
Hamburg und Norddeutschland

Sascha Albertsen, Hamburg Tourismus GmbH

Hamburg als Tourismusdestination

 
09.11.2017

Der Tourismus in Hamburg wächst seit dem Start der Musicals Mitte der 80er Jahre stetig. Zwischen 2006 und 2016 stieg die Zahl der Übernachtungen um 85,8%. Im Jahr 2016 verbrachten 6,6 Millionen Gäste 13,3 Millionen Nächte in der Hansestadt. Die Hamburg Tourismus GmbH (HHT) versteht sich als Dienstleister für den Tourismussektor. Die enge Vernetzung zwischen dem innerstädtischen Gewerbe und den Außenkontakten (Reiseveranstaltern, Medien etc.) ist die Hauptaufgabe des Destinationsmarketings für Hamburg. Dabei spielt eine zielmarktdifferenzierte,themenorientierte Marketingstrategie eine herausragende Rolle. Das Augenmerk gilt dabei sowohl den imageprägenden Elementen der Stadt als auch der Bewerbung und Vermarktung von konkreten Reiseanlässen.

Ort Geomatikum, Hörsaal 1, Bundesstr. 55, 20146 Hamburg.
Zeit 18 Uhr bis 19.00, bzw. 19.30 Uhr.

Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen!
Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr.