Im Rahmen der Vortragsreihe:
„RaumZukünfte“
Prof. Dr. Mojib Latif, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Herausforderung Klimawandel
02.02.2017
Seit Beginn der Industrialisierung ist die globale Durchschnittstemperatur der Erde um etwa ein Grad Celsius angestiegen. Für Deutschland liegt der Temperaturanstieg bei etwa 1,4 Grad. 2015 war das bislang wärmste Jahr, 2016 könnte noch wärmer werden. Selbstverständlich gibt es natürliche Schwankungen, der langfristige Trend weist jedoch klar nach oben. Wir Menschen sind die Hauptverantwortlichen für die Erwärmung des Planeten – und der damit angestoßene Klimawandel birgt große, schwer abschätzbare Risiken. Der Hauptgrund für die Erderwärmung liegt im Ausstoß von Treibhausgasen, allen voran CO2, das in erster Linie durch die Verfeuerung fossiler Brennstoffe (Kohle, Öl, Gas) zur Energiegewinnung entsteht.
Weltweit erhöht sich die Zahl extremer Hitzetage, auch in Deutschland. Betrachtet man alle Landregionen zusammen, ergeben sich weitere Trends. Es häufen sich Starkniederschläge, Hochwasser und Dürren. Die Eispanzer Grönlands und der Westantarktis und fast alle Gebirgsgletscher schmelzen und lassen die Meeresspiegel immer schneller steigen. Die Ozeane erwärmen sich. Und die Meere werden saurer, weil sich derzeit ein Viertel des vom Menschen ausgestoßenen CO2 im Meerwasser löst. Beides bedroht das Leben in den Weltmeeren und damit auch eine unserer zentralen Ernährungsgrundlagen.
Weil CO2 sehr lange in der Atmosphäre verbleibt, ist es unerheblich, wo genau es dorthin gelangt. Alle Staaten sitzen im selben Boot. Noch haben wir es in der Hand, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Selbst dann würden eine Reihe von kleinen Inselstaaten untergehen und die meisten tropischen Korallen sterben. Couragiertes und schnelles Handeln auf der weltpolitischen Ebene ist geboten. Alle Staaten müssen über ihren eigenen Schatten springen. Die Zeit für Tricksereien und Wortakrobatik ist abgelaufen.
Ort Geomatikum, Hörsaal 1, Bundesstr. 55, 20146 Hamburg.
Zeit 18 Uhr bis 19.00, bzw. 19.30 Uhr.
Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Gäste sind herzlich willkommen!
Die Teilnahme geschieht auf eigene Gefahr.